Die Vogelwelt Bd. 138 1/2018

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Schwerpunkte
  • 40 Jahre Wiesenvogelschutz in Nordrhein-Westfalen
  • Wiederansiedlung des Auerhuhns in Brandenburg
  • Schlechter Erhaltungszustand wertgebender Vogelarten im Westerwald
  • Brutvorkommen der Mandarinente im Raum Potsdam

Uferschnepfe (Foto: H. Glader)

Beckers, B., A. Barkow, M. Frede, P. Herkenrath, D. Ikemeyer, M.M. Jöbges, S.R. Sudmann & R. Tüllinghoff:
40 Jahre Wiesenvogelschutz in Nordrhein-Westfalen: Entwicklung der Brutbestände von Großem Brachvogel Numenius arquata, Uferschnepfe Limosa limosa, Rotschenkel Tringa totanus und Bekassine Gallinago gallinago

In Nordrhein-Westfalen hat der Schutz der Wiesenlinikolen Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel und Bekassine eine lange Tradition, die bis in die 1970er Jahre zurückreicht. 1985 wurde ein Feuchtwiesenschutzprogramm eingerichtet. Auf rund 75.000 Hektar werden fast jährlich die Bestände von Großem Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel und Bekassine erfasst. Die Bestandsentwicklungen der letzten 40 Jahre von 1975 bis 2014 zeigen unterschiedliche Tendenzen. Alle vier Arten zeigten in den 1980er und 1990er Jahren deutliche Bestandseinbußen. Während der Große Brachvogel seitdem wieder im Bestand zugenommen und 2014 nahezu den Wert von 1975 erreicht hat, nehmen die Bestände der anderen drei Wiesenvogelarten weiter ab. …


Vogelschutzgebiet Westerwald nahe Nister-Möhrendorf (8. Juni 2017). (Foto: A. Schulze-Hoppe)

Fischer, K. & K. Müller:
Schlechter Erhaltungszustand wertgebender Vogelarten in EU-Vogelschutzgebieten des Westerwaldes: Dramatischer Rückgang von Braunkehlchen Saxicola rubetra und Wiesenpieper Anthus pratensis

Im Zuge der umfassenden Intensivierung der landwirtschaftlichen Bodennutzung in den letzten Jahrzehnten sind Arten der Agrarlandschaft heute besonders gefährdet. Vor diesem Hintergrund wurden verschiedene wertgebende Vogelarten des Extensiv-Grünlandes in den Jahren 2015 und 2016 im Naturraum Westerwald, Rheinland-Pfalz, erfasst. Im Jahr 2015 wurden 152 Reviere des Braunkehlchens, 28 des Wiesenpiepers, 18 des Schwarzkehlchens und vier des Kiebitzes kartiert. Bekassine und Raubwürger weisen im rheinland-pfälzischen Westerwald aktuell keine Brutvorkommen mehr auf. …


Kaplan-Meier-Kurven (dicke schwarze und orange Linien) der Überlebenswahrscheinlichkeit für die in den Jahren 2012 und 2013 ausgewilderten, besenderten Tiere, Stand März 2016.

Zimmermann, B. & L. Thielemann:
Ergebnisse des Pilotprojektes zur Wiederansiedlung des Auerhuhns Tetrao urogallus in Brandenburg

Die Lausitzer Wälder beherbergten einst eine bedeutende Flachlandpopulation des Auerhuhns in Mitteleuropa. Infolge großräumiger Verluste an geeigneten Lebensräumen galt die Art gegen Ende des 20. Jahrhunderts in der Region als ausgestorben. In der Zwischenzeit hat sich die Habitatsituation durch Änderungen in der Landnutzung und der Waldbewirtschaftung wieder verbessert, für eine natürliche Wiederbesiedlung ist es allerdings bereits zu spät. …


Mandarinentenfamilie. Juni 2004, Glienicker Lake, Potsdam (Foto: W. Mädlow)

W. Mädlow:
Das Brutvorkommen der Mandarinente Aix galericulata im Raum Potsdam – Bestand und Angaben zur Brutbiologie?

Der Raum Potsdam (160 km²) ist Teil des Berlin-Potsdamer Brutgebietes der Mandarinente mit schätzungsweise 900-1.000 Vögeln Mitte der 2000er Jahre. Es handelt sich um den Vorkommensschwerpunkt dieser Art in Deutschland. Von 2003-2010 wurden jährlich zwischen 13 und 46 Familien gesehen (insgesamt 218). Der Brutbestand wird auf bis zu 60-80 Brutpaare geschätzt. Die durchschnittliche Jungenzahl pro Familie betrug bei kleinen Jungvögeln 4,9, bei mittleren 4,1 und bei großen 3,7. Die Zahl frisch geschlüpfter Jungvögel pro Familie nahm vom Beginn der Führungszeit Anfang Mai bis zum August stark ab. …


 

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