Die Vogelwelt Bd. 132 3/2011

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Schwerpunkte:
  • Etablierung des Bienenfressers als Brutvogel in Rheinland-Pfalz
  • Nahrungserwerb und Blütenbesuch von Masken- und Klappergrasmücke in der Türkei
  • Das Rothuhn im Rheinland – ausgestorbener Wildvogel oder entflogenes Haustier?
  • Durchziehende Wasservögel an künstlichen Gewässern im Nordwesten Teneriffas
  • Brutbiologie eines transponderberingten Mauerseglerpaares

Bienenfresser. Foto: A.Hofmann

Bienenfresser. Foto: A.Hofmann

Bastian, A., H.-V. Bastian & J. Weiß:
Etablierung des Bienenfressers Merops apiaster als Brutvogel in Rheinland-Pfalz
Ziel der Untersuchung war es, die Besiedlung von Rheinland- Pfalz durch den Bienenfresser zu dokumentieren, Verbreitung, Bestand und Bestandsdynamik zu untersuchen und die Ergebnisse in einen breiteren Kontext zu stellen. Der Bienenfresser hat seit 2002 eine stabile Brutpopulation von derzeit 105 BP in Rheinland-Pfalz aufgebaut; Bruten aus der Zeit um Mitte der 1990er Jahren führten dagegen zu keiner stabilen Besiedlung. Damit ist die rheinland-pfälzische Population stärker, als es nach den ersten zehn Jahren in den beiden anderen Kernregionen Deutschlands, Sachsen- Anhalt und Kaiserstuhl, war. Jedoch startete die dauerhafte Besiedlung von Rheinland-Pfalz etwa zehn Jahre nach der in Sachsen-Anhalt und am Kaiserstuhl. Der Fund eines in Sachsen-Anhalt beringten Bienenfressers in einer rheinlandpfälzischen Brutkolonie belegt den Austausch zu diesem derzeit größten deutschen Vorkommen. Mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 39 % ist auch die Dynamik der Bestandsentwicklung mit der in Sachsen-Anhalt und am Kaiserstuhl vergleichbar. Innerhalb von Rheinland-Pfalz wurden zunächst klimatisch günstige Regionen der Vorderpfalz besiedelt, ehe er seit 2008 auch in weiter westlich und nördlich gelegenen Regionen von Rheinland-Pfalz vorkam. Es wurden Brutdichten von bis zu 0,44 BP/m2 Brutwand erreicht. 64 der 125 untersuchten Brutpaare fanden in vorjährigen oder älteren Brutröhren statt. Dabei wurde eine Brutröhre sogar in acht Jahren von Bienenfressern zur Brut genutzt…


MAriskengrasmücke. Foto: S.Brehme

MAriskengrasmücke. Foto: S.Brehme

Brehme, S.:
Zum Nahrungserwerb und Blütenbesuch von Maskengrasmücke Sylvia rueppelli und Klappergrasmücke Sylvia curruca im Süden der Türkei
Im März 2008 gelangen in Side/Süd-Türkei Beobachtungen zur Blütennutzung des Dreiblütigen Geißklees Cytisus villosus Pourr. bei einem kleinen Teil des anwesenden Bestandes von Sylvia rueppelli, S. curruca und S. atricapilla. Dabei konnten intensiv gelbe Pollenanhaftungen im Stirn- und Kopfbereich nachgewiesen werden. Ein Männchen der Maskengrasmücke verzehrte ein Spinnennetz mit toten geflügelten Blattläusen. Die Beobachtungen werden im Rahmen der bislang bekannten Ernährungsbiologie der Grasmückenarten diskutiert und die hohe Bedeutung eines reichen Angebots blühender Pflanzen v. a. in Küstengebieten als Folgerung für den Naturschutz abgeleitet.


Darstellung eines Rothuhns aus dem Thesaurus Picturarum des Marcus zum Lamm.

Darstellung eines Rothuhns aus dem Thesaurus
Picturarum des Marcus zum Lamm.

Brauneis, J.:
Das Rothuhn Alectoris rufa im Rheinland – ausgestorbener Wildvogel oder entflogenes Haustier?
Ziel dieser Arbeit ist es, die vor allem durch Kinzelbach & Hölzinger (2000) zusammengetragenen Bild- und Textquellen, die das inzwischen erloschene Vorkommen des Rothuhns im Rheinland belegen, einer erneuten Betrachtung und kritischen Wertung zu unterziehen. Diese macht die Annahme eines dauerhaften Vorkommens des Rothuhns als Wildvogel im Rheinland unwahrscheinlich und berechtigt zu Zweifeln, dass das Rheinland jemals zum natürlichen Verbreitungsgebiet des Rothuhns gehört hat. Wahrscheinlich ist vielmehr …

 


Rodríguez, B. & A. Rodríguez:
Migratory waterbirds at artificial ponds in North West Tenerife (Canary Islands)
Human settlements have mainly destroyed natural habitat but also led to the creation of new ones, some of them suitable for wildlife. In this line, the construction of artificial ponds for irrigation of agricultural land or on golf courses may also provide new habitats for waterbirds. Large freshwater wetlands are absent or very scarce on the Canary Islands, so both migratory and resident waterbirds usually use artificial water bodies as feeding or nesting sites. We compared monthly censuses over a period of ten years (2000–2009) in water bodies for agricultural irrigation and decorative pools on a nearby golf course on the Canary Islands and found differences in the number and species composition of waterbirds. We recorded a total of 51 migratory waterbird species. Average monthly abundance was fairly low in both sites, being higher in agricultural ponds (22.0 vs. 3.8 birds/monthly censuses), while overall species richness was slightly higher in the golf course (40 vs. 35 species). We suggest that these differences are related to the habitat features of both water body types. Waterbird abundance and diversity was higher during winter and passage months. Conserving, improving and managing correctly these sites could be of socio-economic interest for local people since some species observed are of conservation concern, and ornithological tourism is increasing.


Arens, H.:
Zur Brutbiologie eines transponderberingten Mauerseglerpaares Apus apus
Ziel der Arbeit war es, mit Hilfe der Transpondertechnologie Daten zur Brutbiologie eines Mauerseglerpaares, getrennt für beide Brutpartner (Segler A, B), in einer kleinen Kolonie im südlichen Emsland/Niedersachsen zu erhalten. Alle Ein– und Ausflüge der beiden Segler wurden in der Brutsaison 2011 erfasst. Beide Segler wurden vom 18. Mai bis 27. Juli täglich mindestens einmal, max. 22-mal registriert. Die Segler übernachteten im Brutkasten, bis auf den 6. und 7. Juli, an denen Vogel B nach einer Störung die Nacht außerhalb verbrachte…

Weitere Inhalte:
  • Literaturbesprechungen
  • Nachrichten
  • DDA-Aktuell 1/2012   pdf-sym

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