Die Vogelwelt Bd. 136 4/2016

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Schwerpunkte:
  • Vorkommen von Feldvögeln in verschiedenen Feldkulturen im Winter
  • Fettdeposition und Gewichts­verlauf immaturer Schilfrohrsänger
  • Langfristige Veränderungen der Brutvogellfauna Polens
  • Waldzunahme im Mittelmeer­gebiet und Zunahme des Sommergold­hähnchens in Mitteleuropa
  • Brutplatz der Elster in einem Gebäude im Ruhrgebiet

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Typisches Beispiel für den Flächentyp „überjähriges Getreide“. Foto: R. Joest

Joest, R., M. J. Kamrad & A. Zacharias:
Vorkommen von Feldvögeln auf verschiedenen Nutzungstypen im Winter – Vergleich zwischen nicht geernteten Getreideflächen, Brachflächen, Stoppeläckern und Flächen mit Zwischenfrüchten
Die Vögel der Agrarlandschaft gehören zu den am stärksten zurückgehenden Vogelarten. Im Europäischen Vogelschutzgebiet Hellwegbörde (NRW) werden seit 2001 Vertragsnaturschutzmaßnahmen zur Verbesserung des Lebensraumes angeboten. Hierzu gehören als im Winter wirksame Maßnahmen u. a. die Anlage von selbstbegrünenden oder eingesäten Brachen, das Belassen von Stoppeläckern und nicht geerntetem Weizen. Zusätzlich wurden Zwischenfrüchte untersucht, da diese seit 2015 als ökologische Vorrangfläche anerkannt werden, ihre Bedeutung für überwinternde Vögel bislang aber selten untersucht worden ist …


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Schilfrohrsänger im ersten Kalenderjahr. Foto: H.-J. Eilts

Eilts, H.-J.:
Die Phänologie von Fettdeposition und Gewichtsverlauf immaturer Schilfrohrsänger Acrocephalus schoenobaenus bei Wegzugbeginn: Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen einem Durchzugs – und einem Brutgebiet
Während der Schilfrohrsänger von der neuen Roten Liste der Brutvögel Deutschlands (Stand 2015) als ungefährdet entlassen werden konnte, ist sein Brutbestand auf Berliner Stadtgebiet anhaltend vom Erlöschen bedroht. So wurden in den Jahren 2005–2014 für das Vogelschutzreservat Flughafensee Tegel lediglich sechs Reviere der Kategorie B (Brutverdacht) gemeldet. Im Zeitraum 2010–2014 wurden dort, jährlich ab dem 15. Juli, insgesamt 35 Schilfrohrsänger beringt (25 immat., 10 ad.) …


Besiedlung Polens durch den Blutspecht

Besiedlung Polens durch den Blutspecht

Głowaciński, Z. & L. Tomiałojć:
Langfristige Veränderungen der Brutvogellfauna Polens – Gewinner und Verlierer im Zeitraum 1851–2010
Auf Basis einer Literaturauswertung der vergangenen 150-160 Jahre wurden die Veränderungen der Brutvogelfauna Polens in sechs Zeitabschnitten bilanziert und bewertet. Dabei wurden vier Kategorien der Bestandsentwicklung unterschieden: Ausgestorbene (E) und abnehmende (Decr.) Arten gegenüber Neubesiedlern (C) und im Bestand zunehmenden (Incr.) Arten. Über den gesamten Untersuchungszeitraum wurden Verschwinden von Arten (E) und Neu­besiedlungen (C) registriert und bilanziert. Die mittlere Rate von Neubesiedlern pro Zeitabschnitt war annähernd doppelt so groß wie die Rate aussterbender Arten (2,7 C- versus 1,5 E-Arten pro Jahrzehnt). Dies betrifft ganz besonders die jüngsten Zeitabschnitte…


Sommergoldhähnchen. Foto: W. Gatter

Sommergoldhähnchen. Foto: W. Gatter

Gatter, W.:
Waldzunahme in Südeuropa ermöglichte  die Besiedlung Mitteleuropas durch das Sommergoldhähnchen Regulus ignicapillus
Der auffällige Häufigkeitswandel zwischen Sommer- und Wintergoldhähnchen Regulus ignicapillus, R. regulus im Zeit­raum von fünf Jahrzehnten in einem südwestdeutschen Gebiet in Württemberg einerseits und wenig überzeugende Ursachenanalysen andererseits waren Anlass der vorliegenden Analyse. Das Sommergoldhähnchen, im 19. Jahrhundert eine lokale Rarität, hat sich im 20. Jahrhunderts zu einer häufigen Vogelart Deutschlands entwickelt und ist inzwischen häufiger als das Wintergoldhähnchen. Deutsche Sommergoldhähnchen verbringen fünf bis sechs Monate im Mittelmeerraum.


Elster. Foto: N. Kilimann

Elster. Foto: N. Kilimann

Herkenrath, P. & N. Kilimann:Brutplatz der Elster Pica pica in einem Gebäude im Ruhrgebiet
Im Juni 2014 wurden in der Akademie Mont Cenis in Herne-Sodingen, Nordrhein-Westfalen, Elstern entdeckt, die in dem großen, von Glasfassaden gerahmten Gebäude mindestens vier Nester gebaut hatten. Die Vögel gelangten durch die zur Temperaturregulierung im Sommerhalbjahr regelmäßig automatisch geöffneten Fenster oder durch kleine Öffnungen an den Eingängen ins Gebäude. Im Juli konnte eins der Nester in 14 m Höhe eingesehen werden; es enthielt fünf Eier. Es handelt sich um einen sehr seltenen Fall einer Brut oder eines Brutversuchs in einem weitgehend geschlossenen Gebäude.


Weitere Inhalte
  • DDA-Aktuell 4/2016
  • Literaturbesprechungen
  • Terminhinweis

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