Die Vogelwelt Bd. 132 1/2011

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Schwerpunkte:
  • Der Kormoran in Mecklenburg und Pommern vom 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts
  • Der Singflug des Ortolans
  • Brutvogelbesiedlung „Wilder Weiden“ in Schleswig-Holstein
  • Transponderberingung von Mauerseglern

Kormorane am Nest. Foto: L.Wölfel

Kormorane am Nest. Foto: L.Wölfel

Herrmann, C.:
Der Kormoran Phalacrocorax carbo sinensis in Mecklenburg und Pommern vom ausgehenden 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts
Im ausgehenden 18. Jh. trat der Kormoran im südlichen Ostseeraum lediglich als seltener Gast, nicht jedoch als Brutvogel auf. Erst ab ca. 1775 wanderte er zunächst in Dänemark, zum Beginn des 19. Jh. auch in die norddeutsche Küstenregion ein. Auf dem Gebiet Mecklenburgs und Pommerns entstanden zunächst zwei größere Kolonien an der Südküste Rügens (Drigge und Vilm). Um die Mitte des 19. Jh. bildeten Usedom und Wollin einen Siedlungsschwerpunkt des Kormorans. Von 1863 bis 1902 beherbergten das Untere Odertal und der Dammsche See bedeutende Kolonien. Auch in Mecklenburg gab es mindestens ab den 1840er Jahren bis 1887 Ansiedlungen, u. a. an der Müritz, am Tollensesee, in der Wismar-Bucht bei Hohen Wieschendorf, am Pinnower See bei Schwerin sowie in der Mecklenburger Seenplatte in der Umgebung von Wesenberg und Fürstenberg …


Lang, M.:
Der Singflug des Ortolans Emberiza hortulana
Kennzeichnend für den Singflug des Ortolans ist die ungewöhnliche Kombination aus Auffälligkeit, Seltenheit und Kürze (maximal 15 s). Erstmals wird der Ablauf der Verhaltensweise ausführlich beschrieben und der Fluggesang sonagrafisch analysiert. In der Anbahnungsphase geht den meisten Singflügen eine längere Sequenz aus lauten Alarmrufen voraus („…- tschip – jüb – tschip – jüb -….“). Ein gleitender Übergang zu Serien aus leisen „düd“-Rufen (Warnrufe für den Nahbereich) deutet auf den möglicherweise bevorstehenden Singflug hin. In der Eskalationsphase bildet die sukzessive Beschleunigung dieser Rufe die obligatorische Einleitung zum Fluggesang. Spätestens jetzt startet der Singflug. Im Steigflug mit hüpfenden Flugbewegungen folgen auf eine weitere Beschleunigung der „düd“-Sequenz eine schlagartig einsetzende Salve aus identischen, geräuschhaften Pulslauten („Klappern“), dann das Hauptmotiv (Strophe aus dem gewöhnlichen Reviergesang) und eine zweite Klappersalve sowie eine hektisch stotternde, wenig formalisierte Lautfolge aus dem Ruf-Repertoire des Vogels (Kontaktrufe und Warnrufe). In der Entspannungsphase nehmen die Rufabstände zu, schließlich erfolgt die Landung …


„Wilde Weide“ auf Mineralboden mit aufkommenden Gehölzen und künstlich geschaffenem Kleingewässer. Foto: M. Ruf

„Wilde Weide“ auf Mineralboden mit aufkommenden Gehölzen und künstlich geschaffenem Kleingewässer. Foto: M. Ruf

Neumann H. & M. Ruf:
Brutvogelbesiedlung „Wilder Weiden“ in Schleswig-Holstein
Weidesysteme, die durch eine ganzjährig niedrige Besatzdichte und den Ausschluss von Düngungs- und Pflegemaßnahmen gekennzeichnet sind, haben sich in Deutschland im Naturschutz als kostengünstige und praktikable Methode etabliert, um Offenlandbiotope zu erhalten und zu entwickeln. In Schleswig-Holstein wurden auf zahlreichen dieser Weideflächen offene Wasserflächen geschaffen, die u. a. dem Amphienschutz dienen sollen. Da zu den Brutvogelgemeinschaften dieser speziellen Art von Naturschutzflächen („Wilde Weiden“) bisher keine systematisch erhobenen Daten vorliegen, haben wir im Jahr 2009 in zehn ausgewählten Gebieten die Brutvogelbestände erfasst. Um den Erfolg der Naturschutzmaßnahmen zu analysieren, wurden als Referenz parallel zehn vergleichbare Landwirtschaftsflächen untersucht (Kontrollflächen), deren aktuelle Bewirtschaftung der Vornutzung der „Wilden Weiden“ entsprach (konventionell genutzte Äcker und Grünlandflächen) …


Antenne zur Erfassung der Mauersegler. Die ausgefräste Vertiefung, in der die Antenne liegt, wurde anschließend mit Holzbeton ausgefüllt. Foto: H.Arens

Antenne zur Erfassung der Mauersegler. Die ausgefräste Vertiefung, in der die Antenne liegt, wurde anschließend mit Holzbeton ausgefüllt. Foto: H.Arens

Arens, H.:
Transponderberingung zur individuellen Kennzeichnung und Beobachtung von Mauerseglern Apus apus
Ziel der Arbeit war es, mit Hilfe der Transpondertechnologie Daten zu Wiederkehrraten und zur Aktivität in der Brutsaison von einzelnen Mauerseglern in einer kleinen Kolonie im südlichen Emsland zu erhalten. Vier Brutvögel und sieben Juvenile wurden im Juli 2008 mit transponderbesetzten Vogelringen beringt, im Jahr 2009 weitere zwei Nichtbrüter sowie zwei Nestlinge und 2010 vier weitere Brutvögel sowie vier Nestlinge. Um die Einfluglöcher der sieben Brutkästen wurden Antennen gelegt, die mit einem Lesegerät und Laptop verbunden werden konnten und jeden einfliegenden Mauersegler mit Identifikationsnummer, Datum und Uhrzeit registrierten …


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